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Outplacement Beraterin Michaela Uhrig

„Outplacement ist die proaktive Suche nach einem neuen Job – und dass, während ich noch beschäftigt bin.“

Michaela Uhrig ist freiberufliche Beraterin für die MYPEGASUS. Nach einem Studium der Wirtschaftsinformatik startete sie ihre Karriere als Werkstudentin bei Daimler Chrysler in Stuttgart. Dort stieg sie nach ihrem Diplom rasch zur Personalreferentin für operative Personalarbeit auf. Im Interview definiert sie Voraussetzungen für ein erfolgreiches Outplacement, erläutert, warum Beratende klar und unabhängig sein sollten und beschreibt den steten Wandel auf dem Arbeitsmarkt.


Frau Uhrig, sie waren schon ein ganzes Stück weit oben auf der Karriereleiter, als Personalreferentin verantwortlich für 450 leitende Führungskräfte im In- und Ausland, warum haben Sie in den Beraterjob gewechselt?

Im Rahmen der Automobilkrise im Jahr 2008/ 2009 haben wir bei Daimler ein großes Projekt zum Thema Umstrukturierung bzw. Outplacement für leitende Führungskräfte umgesetzt. So sollte Personal verantwortungsvoll abgebaut werden. Ich habe schlussendlich das freiwillige Abfindungsangebot ebenfalls unterschrieben. Bei Daimler sah ich keine Chance mehr für meine persönliche Entwicklung. Noch dazu mochte ich die starren Konzernstrukturen nie gerne. Ich durchlief dann das Outplacement. Während des Prozesses kristallisierte sich mein innerer Wunsch heraus, selbst Menschen zu beraten. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich dann eine Ausbildung zum systemischen Coach sowie zum systemischen Teamcoach absolviert.

Seit 2009 arbeiten Sie für MYPEGASUS am Standort Stuttgart, sind aber bundesweit auch bei Trainings im Einsatz. Welches Rüstzeug braucht eine Beraterin?

Es braucht vor allem Offenheit und Interesse an Themen und Menschen. Es ist unabdingbar, fundiertes Wissen über den Arbeitsmarkt und die aktuellen Förderungsmöglichkeiten zu haben. Dazu kommen Kenntnisse zum richtigen Umgang mit den Arbeitsagenturen. Im Outplacement gibt es kein Qualifizierungsbudget wie im Transfer. Beispielsweise bricht uns gerade der Markt für Ingenieure im klassischen Maschinenbau im Raum Stuttgart ein. Um einen Klienten dennoch gut zu positionieren, könnte z. B. eine Fortbildung als Qualitätsmanager oder Projektleiter nach IPMA infrage kommen. Die Kosten liegen dafür im vierstelligen Bereich. Da ist es hilfreich, eine Förderung zu bekommen. Oder es gibt Menschen, die arbeiten über Jahre als Projektmanager, ohne jemals eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Mit einer entsprechenden Nachqualifizierung überzeuge ich aber leichter auf dem Bewerbermarkt. Aktuelle Bewerbungsstandards, das erfolgversprechende Vorgehen bei Vorstellungsgesprächen, positive Auftritte in Social Media, Grundlagen zur Existenzgründung, aber auch die Rentenfragen sollten im Blick des Beratenden sein. Die Trainings dazu müssen aufgrund der Komplexität der Themen auf mehrere Köpfe verteilt sein, da hier tatsächlich Expertenwissen in den einzelnen Bereichen gefragt ist.

 Denken nicht viele: „Das kann ich alles allein“?

Ja, es gibt Menschen, die sind selbst absolut fit. Oder sie sind in der Lage, sich alle Informationen aus dem Netz zu holen. Was dann aber fehlt, ist das zentrale Gegenüber, Jemanden mit dem ich ganz konkret in direktem und persönlichem Austausch sein kann. Oft muss z. B. zunächst die Trennungsgeschichte aufgearbeitet werden, um überzeugend auf dem Markt auftreten zu können und wirklich offen für Neues sein. Bei einigen ist das Outplacement, wie bei mir, eine große Chance, zukünftig andere Neigungen und Kompetenzen ausleben zu können. Wir geben professionelle Hilfe zur Selbsthilfe, unterstützen bei der Orientierung sowie Positionierung, können aber auch dabei helfen, Visionen zu realisieren. Dann zeichnen wir den Weg zum Ziel auf. Outplacement ist ein vom Arbeitsmarkt anerkannter Status, der einen Wert hat.

Und sonst?

Ich sollte als Coach selbst sehr offen und klar sein. Nur so kann ich Menschen eine Richtung weisen. Es passiert häufiger, dass nicht realisierbare Ideen auftauchen. Diese zu würdigen und dann hinsichtlich der Umsetzbarkeit zu prüfen, gehört zu unserem Job. Darum sollten wir in unseren Meinungen und unserem Handeln frei sein. Aus meiner Sicht gehört da auch ein Stück finanzielle Unabhängigkeit in Bezug auf das Verhältnis zum Klienten dazu. Es braucht von mir Stabilität. Und es geht nicht darum, mit dem Ratsuchenden befreundet zu sein. Es zählt in erster Linie gemeinsam sein Ziel zu erreichen.

Und ich als Klientin oder Klient?

Ich muss in der Lage sein, der Veränderung offen zu begegnen. Dazu gehört es, meine Fähigkeiten realistisch zu betrachten. Also eigene Stärken benennen zu können, aber auch die Defizite zu sehen. Wenn ich mich positioniere und auf einen Zielpunkt am Horizont fokussiere, dann kann ich meine Skills effizient nutzen und eventuelle Schwächen auf dem Weg aufbessern.

Wie sehen sie die Zukunft?

Der Arbeitsmarkt verändert sich stetig. Durch wirtschaftlichen und technologischen Wandel erwachsen interessante berufliche Chancen für Menschen, die eine Stelle suchen. Nehmen wir nur Corona und die neue Normalität des hybriden Arbeitens oder die Auswirkungen des Ukrainekrieges in Europa und die damit verbundenen wirtschaftlichen Veränderungen. Dazu kommen noch vielfältige unternehmensinterne Transformationsprozesse. All das hat Einfluss auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Da braucht es von jedem das richtige flexible Mindset für Erfolg. Beschäftigte dürfen nicht mehr die Haltung vertreten „Das habe ich aber schon immer so gemacht“. Wir müssen uns beispielsweise an flexibles Arbeiten und lebenslanges Lernen gewöhnen, genauso wie an den Umgang mit KI.

Das Interview führte Katja Eifler, freiberufliche Journalistin

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